Projekt Roneby:

"destroyed landscapes"

Vorab male ich ein gutes Dutzend Landschaftsbilder auf 4mm Sperrholzplatten, jeweils ca. 2m² groß.

Anschließend zerstöre, breche ich diese Gemälde in mehrere Einzelteile. In diese Bruchstücke wird ein Loch gebohrt, sodaß ich sie über eine Leuchtstoffröhre stülpen kann, die senkrecht auf einem kleinen Betonsockel steht. Je ein großes Bild wird für je eine Röhre verwendet. Die Bilder stellen ursprünglich, überwiegend Industrielandschaften dar und werden durchaus traditionellen Ansprüchen an ein Tafelbild gerecht.

Es zeigt sich, indem ich diese "destroyed landscapes" Gemälde zerstöre und auf die Leuchtstoffröhre schichte, daß diese Leuchtskulptur den Rezipienten entfernt an einen Baum erinnern. Da es hier nicht nur um den einzelnen "Baum" geht, sondern ein ganzes Arrangement von mindestens 12 "Bäumen", ergibt sich aus den "destroyed landscapes" wiederum ein kleiner Wald. Dieser Wald wirkt allerdings nicht zerstört, sondern bildet ein Lichtenergiefeld. Man könnte geneigt sein zu sagen: "die Landschaft ist in eine höhere Energieebene transformiert."

Dieses Projekt stellt nicht eine einseitige, zwangsweise negative Einstellung zur Zerstörung der Landschaft im Allgemeinen dar, es soll vielmehr darauf hinweisen, daß der Mensch auch nur als Mittel zum Zweck dienlich ist. 
 

Die Landschaft wird weiter existieren. Wir sollten uns nur vergegenwärtigen, welch eine gestalterische, existentielle Verantwortung wir tragen. Ich habe keines Falls etwas gegen klassische Malerei, nur ist es die Aufgabe des Künstlers eine zeitgemäße Form der Darstellung zu wählen. Diese Metamorphose der Landschaft läßt sich somit durchaus auf die gegenwärtige Situation der Malerei übertragen. Die traditionell ästhetische Erfahrung wird zerteilt und wieder neu zusammengefügt, wir erhalten eine erweiterte Darstellungsebene.